GMP Blog – Management-Psychologie

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Führungskräftetraining mit Schafen: ein Training ohne Augenbinden und ohne Höhe

Führungskräftetraining mit Schafen

Ein Führungskräftetraining ohne Augenbinden und ohne Höhe wünschte sich der Auftraggeber. Trotzdem sollte das Training erlebnisorientiert sein und einen hohen Praxisbezug haben. Der Auftrag hinter dem Training lautete: Ein einheitliches Führungsverständnis für eine Gruppe von 40 Führungskräften eines kleinen mittelständischen Unternehmen entwickeln. Wie bei vielen KMUs hatten einige der Führungskräfte eine typische Laufbahn hinter sich: Als Auszubildender begonnen, mit wachsender Erfahrung wachsende Verantwortung und schlussendlich auch Mitarbeiterverantwortung bekommen.

Eine tolle Laufbahn, nur leider ohne Unterstützung bezüglich der Führungsaufgabe. Jede einzelne Führungskraft führte seine Mitarbeiter intuitiv- mehr oder weniger erfolgreich. Viele der Führungskräfte hatten gar kein Verständnis dafür, warum sie ein Führungskräftetraining brauchen. Die Skepsis war anfangs groß…

…Und dann lernten sie den Schäfer, den wir für das Training eingeladen hatten, und seinen Hund kennen. Es bedurfte nicht vieler Worte um zu zeigen, wie gute Führung funktioniert und warum diese wichtig ist:

Ständige Kommunikation, klare Ansagen und viel Feingefühl waren das Erfolgsgeheimnis von unserem Schäfer. Er zeigt was wichtig war, damit sein Hund die Schafherde durch die Gegend trieb – die perfekte Delegation.

Nach der Demonstration des eingespielten Teams Schäfer und Hund waren die Führungskräfte an der Reihe: Ihre Aufgabe bestand darin, die Schafherde durch einen Hindernissparcour zu treiben. Eine Führungskraft bekam die Rolle des Schäfers und sollte drei Kollegen, in der Rolle des Hundes, so delegieren, dass die Schafherde durch den Parcour ging. Was beim Schäfer und seinem Hund so einfach aussah, war bei unseren Führungskräften alles andere als erfolgreich: Entweder die Schafe bewegten sich gar nicht, weil die Führung nicht klar genug war, oder sie rissen aus, weil sie mit zu viel Druck geführt wurden.
Spätestens hier wurde unseren Führungskräften bewusst, wie wichtig gute und situative Führung ist: Ein ausgewogenes Maß an Klarheit, Entschlossenheit, Verbundenheit und Gelassenheit als Erfolgsfaktor.

Dieses Erlebnis war für jeden einzelnen Teilnehmer eine prägende Erfahrung und sorgte den gesamten Abend für viel Gesprächsstoff. Am darauffolgenden Tag wurden die Erlebnisse mit bewährten Führungsmodellen in Verbindung gebracht, was letztendlich für ein einheitliches Führungsverständnis im gesamten Führungsteam sorgte.

Bei der Durchführung achteten wir stark auf das Wohl der Schafe und sind nicht über die normale Belastungsgrenze der Tiere hinausgegangen. Neben dem Wohl der Schafe war es uns besonders wichtig, dass die Mitarbeiter der Führungskräfte nicht mit negativen Assoziationen wie „dumme Schafe“ oder „schwarze Schafe“ in Verbindung gebracht wurden.

Ein erfolgreiches und zielführendes Führungskräftetraining- ganz ohne Augenbinden und Höhe.

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