GMP Blog – Management-Psychologie

Know-How und Erfahrungen aus dem Bereich Human Resources

Für das Jahr 2015 – Die Sache mit den guten Vorsätzen

Der erste Monat des neuen Jahres ist fast um – Zeit ein erstes Zwischenfazit zu den guten Vorsätzen zu ziehen. In der Zeit zwischen den Jahren haben Sie sich motiviert vorgenommen sich dieses Jahr weniger von der Arbeit stressen zu lassen und den Ablagestapel bloß nicht wieder so hoch wachsen zu lassen.

Und gleichzeitig denken Sie sich: Vorsätze machen doch überhaupt keinen Sinn. Ich kann mich freuen, wenn der Ablageberg im besten Fall dieselbe Höhe erreicht wie letztes Jahr. Oder gehören Sie eher zu denjenigen, die von vorneherein keinem guten Vorsatz mehr trauen, insbesondere nicht wenn er zu Neujahr gefasst wurde?

Es muss doch einen Weg geben, diese kleinen oder großen Dinge im Leben zu ändern. Den gibt es auch – daher von unserer Seite drei kleine Impulse zum Jahresanfang, die Ihnen helfen können gute Vorsätze zu treffen und diese auch wirklich umzusetzen.

1. Erleichtern Sie sich die Rahmenbedingungen

Von der leichten Winter-Depression und der Erkältungs-Welle am Arbeitsplatz haben Sie sich nicht umwerfen lassen. Freunde und Familie arbeiten unter ähnlichen Bedingungen, weshalb Sie sich in dieser Jahreszeit umso weniger gegenseitig unter die Arme greifen können. Und gedanklich packen Sie sich dann ein zusätzliches Paket auf die Schultern: Was werde ich alles im nächsten Jahr besser machen?

Anstatt sich aus diesem Energieloch heraus zu motivieren, suchen Sie sich doch einmal bewusst andere Rahmenbedingungen, die Ihnen erlauben sich voller Elan in Richtung einer Verhaltensänderung zu bewegen. Vielleicht verlegen Sie Ihre guten Vorsätze nächstes Jahr einfach auf Ihren Geburtstag. Oder auf eine Zeit, in der es Ihnen so richtig gut geht. Der Clou: In diesen Zeiten denken wir selten darüber nach, was wir alles ändern wollen. Aber genau dann haben wir die Ressourcen für Veränderung.

2. Weniger Planen, mehr “ins Tun kommen”

Kennen Sie den?

Fünf Frösche sitzen auf einem Baumstamm. Vier entscheiden sich, herunter zu springen. Wie viele bleiben übrig? Die Antwort ist … fünf – denn es gibt einen Unterschied zwischen Entscheiden und Tun.

Wir gehen davon aus, dass Entscheidungen der wichtigste Schritt in die richtige Richtung sind. Entscheidungen lassen sich in Worte fassen („Ab heute sind Sie für den gesamten Recruiting-Prozess zuständig, Herr Meier“), sie sind gut sichtbar (die neue Betriebsvereinbarung am Schwarzen Brett), sie markieren einen Wendepunkt. Aber auch nur den.

Anstatt an Entscheidungen und großen Meilensteinen festzuhalten, lohnt es sich, einfach mal die Fußspitze ins kalte Wasser zu halten und ins Tun zu kommen. Was bedeutet das nun für den Arbeitsalltag? Für ein besseres Zeitmanagement beispielsweise? Möglicherweise haben Sie in einem Selbstmanagement-Seminar gelernt, dass unwichtige und nicht dringliche Aufgaben in den Papierkorb gehören. Dann probieren Sie doch die nächsten Tage einmal aus, Ihre Cc-Mails ungelesen in einem Ordner abzulegen. Sobald der Sender Sie anspricht, haben Sie Zugriff auf die relevanten Informationen und vorher haben Sie sich nicht durch das Lesen die Zeit rauben lassen.

Große Pläne helfen uns die Orientierung nicht zu verlieren, sie können uns jedoch auch einschüchtern, im Privaten wie im Berufsleben. Der 8-Wochen-Abnehmplan motiviert noch beim Verfassen, danach demotiviert er mit jedem „Fehltritt“ eher. Vielleicht nehmen Sie sich anstatt dessen morgen etwas Gesundes zum Mittagessen an den Arbeitsplatz – ohne an Übermorgen zu denken.

Ein toller Nebeneffekt: Kleine Schritte sind machbar, erste Erfolge motivieren und spornen dazu an, am Ball zu bleiben.

3. Den eigenen inneren Kompass kennen

Die wichtigste Stellschraube für eine erfolgreiche Verhaltensänderung: Die Wahl des richtigen guten Vorsatzes. Diese erfordert in jedem Fall eine wohl überlegte Abwägung der eigenen Prioritäten und Ziele. Oft wollen wir allzu viele Dinge gleichzeitig – und sind uns dessen noch nicht einmal bewusst. Wenn Sie an Ihrem Arbeitsplatz sitzen und drei dringende Aufgaben gleichzeitig jonglieren sehnen Sie sich sicher nach Entlastung. Wenn Sie dann jedoch Ihrem Chef im Jahresgespräch gegenüber sitzen und gehaltsrelevante Zielvereinbarungen getroffen werden sollen, scheinen Ihnen die drei neuen Aufgaben auf einmal doch wieder sehr attraktiv.

An dieser Stelle ist es wichtig, sich einmal gezielt aus dem Alltagstrott herauszunehmen. Und zu schauen, welche Dinge Ihnen wirklich am Herzen liegen. Überwiegt der Wunsch nach 3 Kilo weniger – oder der Wunsch nach einem genussvollen Leben, Tag für Tag? Hier ist schonungslose Ehrlichkeit sich selbst gegenüber gefordert. Mehr Entlastung im Job bedeutet dann vielleicht im gleichen Atemzug die Entscheidung gegen die unmittelbare Gehaltserhöhung. Wenn Sie Ihren inneren Kompass kennen und zu ihm stehen, lässt es sich mit solchen Entscheidungen aber auch erstaunlich gut leben.

Prioritäten setzen mit Akzeptanz und Commitment

In unserem nächsten Blog-Beitrag stellen wir Ihnen das Konzept des Akzeptanz und Commitment Trainings näher vor. Dieses Training basiert auf den Methoden der Acceptance und Commitment Therapy, einem etablierten verhaltenstherapeutischen Ansatz, und macht diese für Ihren Alltag nutzbar: Auf der Basis Ihres inneren Kompasses entwickeln Sie mehr gelassene Akzeptanz für die Dinge, die nicht veränderbar sind, und können Veränderungen – mit mehr Commitment den eigenen Werten gegenüber – nachhaltiger umsetzen.

 

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